Tiefe Hirnstimulation: Informationen, Fragen und Antworten

Dies hängt von der jeweiligen Person ab. Generell sind sich die Expert:innen in den THS-Zentren jedoch einig, dass eine THS-Therapie in Betracht gezogen werden sollte, wenn die Medikamentenintervalle sehr eng beieinander liegen (im Abstand von 2 bis 3 Stunden) und On-Off-Fluktuationen, Dyskinesien oder Tremor auftreten und schwer zu kontrollieren sind. Viele Expert:innen würden eine invasive chirurgische Therapie so lange wie möglich hinauszögern. Die Tiefe Hirnstimulation hat jedoch das Potenzial, die Lebensqualität drastisch zu verbessern, und daher wird die THS-Operation für die Patient:innen zu einer Option, wenn Medikamente nicht mehr wirksam sind.

Generell zwischen 6 Monaten und 1 Jahr, sofern sich der Gesundheitszustand nicht dramatisch verschlechtert. Informieren Sie das Team, das Sie betreut.

Die meisten Menschen können das Gefühl nicht beschreiben, einige bezeichnen es als ungewöhnliche Empfindungen wie Kribbeln oder „Ameisenlaufen“ in den ersten Sekunden, die dann jedoch wieder verschwinden. Diese Empfindungen sind ganz individuell bei jedem Patienten und jeder Patientin. Sie verflüchtigen sich meist nach wenigen Sekunden oder Minuten, und Ihr THS-Team wird sich immer bei Ihnen vergewissern, dass die Empfindungen, die Sie haben, nicht unangenehm sind.

Dies hängt von der Indikation ab (Parkinson-Krankheit, essentieller Tremor oder Dystonie). Im Allgemeinen finden 2 bis 5 Termine für die Programmierung im Jahr nach dem THS-Eingriff statt. Jede/r hat andere Voraussetzungen und Ihr Arzt / Ihre Ärztin kann am besten sagen, wie oft Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Die erste Programmierung dauert länger als die nachfolgenden Sitzungen, zwischen 1,5 und 3 Stunden. Ab dann fallen die Termine üblicherweise kürzer aus, abhängig von Ihrem Feedback und Ihren Symptomen (ca. 1 bis 1,5 Stunden).

Wir empfehlen Parkinson-Patient:innen, zu ihrem ersten Termin in Begleitung zu erscheinen, weil der erste Termin am besten ohne vorherige Einnahme von Medikamenten stattfinden sollte. Bei anderen Erkrankungen, wie z. B. bei Dystonie oder essentiellem Tremor, müssen Sie normalerweise nicht begleitet werden – aber jeder Mensch ist anders. Wenn Sie während dieser Termine lieber eine Person bei sich haben möchten, teilen Sie dies dem medizinischen Team vor Erscheinen in der Klinik mit.

Die Reduzierung der Medikamentenmenge wird durch das Sie betreuende Team angewiesen. Die meisten Patient:innen sind in der Lage, die Menge der eingenommenen Medikamente zu reduzieren, aber das hängt auch von Ihrer Indikation und Ihren Symptomen ab. Leider kann es sein, dass manche Parkinson-Patient:innen einige Jahre später mit fortschreitender Krankheit wieder Medikamente einnehmen müssen.

Kopfschmerzen sind möglich und können bis zu 48 Stunden nach dem Eingriff andauern. Da Sie während dieser Zeit noch im Krankenhaus sein werden, wenden Sie sich bitte umgehend an das medizinische Team, wenn Ihre Kopfschmerzen nicht verschwinden.

Das hängt vom Zentrum und dessen individuellen Praktiken ab. Normalerweise kann der Krankenhausaufenthalt von 2 bis 3 Tagen bis zu 1 Woche dauern, sofern nach dem Eingriff keine Komplikationen auftreten.

Das hängt vom Zentrum und dessen individuellen Praktiken ab. Die Rasur ist ein Teil des chirurgischen Verfahrens und wird vom Chirurgen / von der Chirurgin gemäß seiner/ihrer Praxis durchgeführt. Wenn das Zentrum Ihre Haare für den THS-Eingriff rasieren möchte, machen Sie es bitte nicht selbst, da sich dadurch das Risiko einer Infektion erhöhen könnte.

Die Genesungsphase nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist in der Regel relativ kurz, sofern nach dem Eingriff keine Komplikationen auftreten. Ihre Wunden sollten immer sauber und trocken sein, denn Sie müssen bedenken, dass Ihr Kopf, der Bereich hinter dem Ohr, am Hals entlang und in der Brust entzündet sein wird und für einige Tage oder Wochen schmerzen wird. Die postoperativen Schmerzen können mit einem leichten Schmerzmittel behandelt werden. Sprechen Sie mit dem medizinischen Team, wenn Sie Beschwerden haben.

In der Regel benötigen Personen nach einem THS-Eingriff keine zusätzliche Unterstützung, sobald sie wieder zu Hause sind.

Das hängt von der Art Ihrer Tätigkeit ab, da die Form der körperlichen Betätigung sehr unterschiedlich sein kann. Sie müssen mit dem THS-Team sprechen, um sicherzustellen, dass Sie körperlich fit sind und wieder arbeiten können.

Manche Patienten spüren das THS-Gerät in der Brust und manchmal auch die Kabel im Hals, doch die meisten Patient:innen gewöhnen sich an dieses Gefühl, und aufgrund der Verbesserung ihrer Lebensqualität überwiegt der Nutzen des Systems.

Alle extremen Sportarten (Bungee-Jumping, Fallschirmspringen, ...), bei denen ein hohes Verletzungsrisiko besteht, sollten gemieden werden, da eine offene Wunde das Infektionsrisiko erhöht.

Tiefes Tauchen kann aufgrund des Wasserdrucks gefährlich sein und sollte daher vermieden werden. Prüfen Sie die für Sie geltenden Empfehlungen mit Ihrem THS-Zentrum.

MRT:

Ja, Sie können ein MRT vornehmen lassen, wenn Sie ein THS-System vom Typ Vercise™ Gevia, Vercise Genus™ P16 oder Vercise Genus™ R16 haben, da diese MRT-kompatibel sind. Sie sollten das THS-Team jedoch unbedingt über medizinische Untersuchungen wie z. B. ein MRT informieren, damit geprüft werden kann, ob Sie für ein MRT geeignet sind (z.B. wegen der implantierten Elektroden und Verlängerungen oder wegen der Position des THS-Gerätes). Das THS-Gerät muss für die gesamte Dauer der Untersuchung in den MRT-Modus versetzt werden, der vom medizinischen Team mithilfe der Fernbedienung eingestellt wird.

Röntgenaufnahmen und CT-Scans:

Röntgenaufnahmen und CT-Scans können das THS-Gerät möglicherweise beschädigen, wenn die Stimulation während der medizinischen Untersuchung eingeschaltet ist. Bei deaktivierter Stimulation ist es unwahrscheinlich, dass Röntgenstrahlen und CT-Scans den Stimulator beschädigen.

DEXA-Scan:

Bei dieser medizinischen Untersuchung müssen ähnliche Vorsichtsmaßnahmen wie bei CT-Scans beachtet werden. Bei deaktivierter Stimulation ist es unwahrscheinlich, dass der DEXA-Scan den Stimulator beschädigt.

Ja, das ist möglich. Das THS-System wird für die Dauer der Mammographieuntersuchung ausgeschaltet. Bitte informieren Sie das medizinische Team, das die Untersuchung durchführt, vor dem Termin über Ihr THS-System.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin, da hier eine individuelle Entscheidung getroffen werden sollte.

Starke elektromagnetische Felder könnten dazu führen, dass das THS-Gerät ausgeschaltet wird, vorübergehende unvorhersehbare Änderungen der Stimulation verursacht werden oder die Kommunikation der Fernbedienung mit dem THS-Gerät gestört wird. Daher sollten Sie die Sicherheitsschleusen des Flughafens nicht passieren. Sie sollten Hilfe anfordern, um die Sicherheitsschleuse umgehen zu dürfen, und um eine Durchsuchung per Hand bitten. Wenn die Sicherheitsschleuse passiert werden muss, sollten Sie sich möglichst schnell durch die Schleuse bewegen und dabei den größtmöglichen Abstand zu den Wänden halten.

Wir empfehlen Ihnen, die Fernbedienung für Ihren Urlaub mitzunehmen. Bewahren Sie diese am besten in Ihrem Hotelzimmer auf (wegen Verlustgefahr durch Diebstahl o. ä.).

Mit wem kann ich mich zu Hause oder im Ausland in Verbindung setzen, wenn die Fernbedienung oder das Batterieladegerät kaputt ist?